Warm & grün

Iuliia Ponomareva fühlt sich wohl in Essen – trotz Online-Semester.

Als Iuliia Ponomareva im Januar das erste Mal nach Deutschland kam, da ist ihr sofort eines aufgefallen: die Natur. „Es ist hier so grün. Überall sind Bäume und Parks. Das ist wunderschön.“ Ihre Heimatstadt Nischni Nowgorod sei eher durch Industrie geprägt und durch eine wunderschöne Altstadt – „eigentlich gar nicht so unterschiedlich zu Essen. Aber doch ist es dort anders“. Wesentlich weitläufiger sei die fünftgrößte Stadt Russlands. In Essen sei alles ganz dicht beieinander, auch die umliegenden Städte seien gut zu erreichen.

Noch ein Unterschied: Hier sei es wesentlich wärmer als in ihrer russischen Heimat, die rund 400 Kilometer östlich von Moskau liegt. Neben der Natur gefällt der 23-Jährigen vor allem, dass ihre neue Heimatstadt auf Zeit so multikulturell geprägt ist. Denn obwohl Nischni Nowgorod – mit immerhin fast 1,3 Millionen Einwohner:innen – zahlreiche Universitäten hat, seien ausländische Studierende dort eher selten zu treffen.

Auch ihr Studium an der Minin-Universität sei anders als an der UDE. Das fängt schon beim Stundenplan an: Der ist nämlich vorgegeben.

In Russland bekommt man einen fertigen Stundenplan.

„Je nach Studienjahr, Programm und Studiengang unterscheiden sich die Lehrveranstaltungen, aber wenn man sich immatrikuliert, bekommt man einen fertiggestellten Plan.“ Nur wenige Veranstaltungen können die Studierenden frei wählen. Zudem finden die Hauptfächer – in Ponomarevas Fall Deutsch und Englisch – mehrmals in der Woche statt. Eines ist aber gleich: Auch in Russland fand der Unterricht in den vergangenen Monaten nur online statt.

Iuliia Ponomareva im Gespräch.

Dass die 23-Jährige trotz Corona viele neue Freunde in Deutschland gefunden hat, hatte viel mit Eigeninitiative zu tun. Sie habe in Facebook-Gruppen wie Neu in Essen einfach Menschen angeschrieben und sich mit vielen gut verstanden.

Noch bis Ende August ist Ponomareva in Essen. Bis dahin will sie die

Lockerungen nutzen – deutsches Essen kennenlernen, noch mehr Ausflüge machen und auch mal den Campus besuchen. Den kennt sie wegen des reinen Online-Semesters nämlich noch nicht wirklich. Und eines ist ihr schon jetzt klar: Dieser Besuch in Deutschland wird nicht der letzte sein.

Auf dem Essener Campus (hier vor T01) war Iuliia Ponomareva bislang kaum. Foto: Jennifer Meina

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