LiveKorrektur

Auf irgendetwas warten wir immer … auf den Arzt, die grüne Ampel, den passenden Zeitpunkt. Oder auf das Klausurergebnis. Bis das Prüfungsamt sich meldet, dauert es oft Wochen. Wenn‘s doch nur einen Tracker gäbe, wie man ihn vom Paketversand kennt. Statt der Info, wo sich gerade das Zustellfahrzeug befindet, käme die Nachricht aufs Handy, wie weit die Klausur schon durchgesehen ist. So was müsste doch mal jemand erfinden.

Schon passiert.

Das System heißt LiveKorrektur, wurde am Lehrstuhl für Software Engineering entwickelt und macht seit zirka vier Jahren nicht nur die Informatik-Studierenden zufrieden. Auch das 17-köpfige Team schwört darauf, weil es die Arbeit erleichtert. Dafür wurden die Abläufe komplett umgekrempelt, erklärt Dr. Stefan Gries: „Wenn heute 250 Studierende Modelle der Informatik schreiben, kommen wir schon tags darauf zusammen und besprechen, wer mit der Korrektur welcher Teilaufgabe direkt beginnt. Mehrere Leute sitzen somit parallel an verschiedenen Aufgaben, während früher eine Person komplett einen Stapel Klausuren durchsah; jede:r trägt außerdem sein Teilergebnis in das System ein.“

Die Studierenden können das in Echtzeit verfolgen, „wenn also ihre Erinnerung an die Klausur noch frisch ist“, so Gries. Auf Wunsch gibt es eine Push-Meldung, sobald die vorläufige Note feststeht. „Wir twittern auch und posten u.a. besonders kreative falsche Lösungen.“

Das System wird ständig weiterentwickelt und funktioniert für alle Fächer.

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